DIE FREIMAUREREI UND DIE LOGEN

Der Begriff Loge wird bereits im Jahre 1278 in einer Urkunde über den Bau der Vale Royal Abbey erwähnt. 1537 nennt die Gilde in London ihre Mitglieder Freemasons. Am 24. Juni 1717 schlossen sich vier Logen zur ersten Freimaurergroßloge, der  ersten Großloge von England, zusammen. Dieser Tag gilt als das offizielle Gründungsdatum der „modernen“ Freimaurerei. Seitdem feiern weltweit alle Freimaurer den 24.  Juni, den Johannistag, als höchsten Feiertag.

In der Anfangszeit der Freimaurerei versammelten sich die Mitglieder traditionell in Gasthäusern. Die erste Großloge wurde 1717 in dem englischen Gasthaus „Goose and Gridiron“ gegründet. Die Mitglieder mieteten in Gasthäusern die hinteren Räumlichkeiten für Tempelarbeiten an, um ungestört ihre Zeremonien abhalten zu können. Einige Logen knüpfen auch noch heute an dieser Tradition an. Die Hamburger Freimaurerloge "Absalom zu den drei Nesseln"ist die älteste deutsche Freimaurerloge. Sie wurde am 6. Dezember 1737 in der "Taverne d`Angleterre" des Weinwirts Jens Arbien in der Großen Bäckerstraße gegründet. Später fungierte das Hotel Kaiserhof in Hamburg als Versammlungsort.

Die Freimaurerei ist eine weltumspannende Initiationsgemeinschaft. Sie vereint Menschen aller sozialen Schichten und Bildungsgrade und dient der geistigen und ethischen Vervollkommnung ihrer Mitglieder. Mit Hilfe von Ritualen, der eigenen Arbeit an der Selbsterkenntnis und dem freimaurerischen Gedankengut, vermittelt die Freimaurerei ihren Mitgliedern eine Lebensphilosophie, die sie dazu anhalten soll, die fünf Grundideale der Freimaurerei  zu leben:

 

FREIHEIT -  GLEICHHEIT -  BRÜDERLICHKEIT - TOLERANZ  - HUMANITÄT

 

Freimaurer haben sich der Verschwiegenheit und insbesondere dem Grundsatz verpflichtet, freimaurerische Bräuche und Logenangelegenheiten nicht nach Außen zu tragen (Arkanprinzip, Verschwiegenheitspflicht). Dies soll intern den freien Ideen- und Meinungsaustausch ermöglichen. Grundsätzlich sind die meisten Rituale durch einschlägige Literatur zugänglich. Die Zeremonien und die Alten Pflichten der spekulativen Freimaurerei werden auf Gebräuche und Unterlagen historischer Steinmetzbruderschaften zurückgeführt, so auf das Regius - Manuskript aus dem Jahr 1390 und das Cooke - Manuskript aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

 

Der Freimaurer geht den Weg der Initiation.

Nach dem Hermetischen Prinzip „Wie oben, so unten“ führt der Weg zur Welterkenntnis nur über die Selbsterkenntnis. Alle inneren Wege, ganz gleich mit welchen Teilgebieten sie sich befassen, wollen zu dieser höheren Selbsterkenntnis führen, zur Erkenntnis dieser als kosmisch oder göttlich bezeichneten Ebene und zum Verständnis dessen, was sich außerhalb und innerhalb des Menschen zeigt. Es gibt unzählige Wege zu gelebter Erkenntnis und jeder muss den zu ihm passenden finden.  Eines haben jedoch alle die Wege gemeinsam: Es sind Initiationswege.

Sie verlangen von dem, der sich zu einem solchen Weg entschlossen hat, nicht nur ein konsequentes Lernen und Üben, sondern auch den stufenweisen Weg der Initiation, also der rituellen Einweihung auf die nächst höhere Erkenntnis- und Bewusstseinsstufe. Dabei geht der Suchende Schritt für Schritt voran, bis er in die Bereiche vordringt, in denen das Wissen „arkan“ ist. Dieses Wissen ist deshalb „geheim“, weil es sich gar nicht in Worten ausdrücken lässt und somit auch in keinem Buch nachzulesen ist, sondern sich nur von dem erschließen lässt, der sich gründlich darauf vorbereitet hat, der die entsprechende Reife erlangt hat.